„Bundesverkehrsminister Ramsauer und sein Staatssekretär Ferlemann wollen offenbar ohne Beteiligung von Bundestag und Bundesrat ihre umstrittene Organisationsreform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) durchboxen. Wenn die Planungen auf dem Erlasswege durchgedrückt werden, werden die bisherigen Direktionen Aurich und Hannover zu Außenstellen der neuen Generaldirektion in Bonn degradiert. In Niedersachsen könnten laut Presseberichten rund 3200 Mitarbeiter betroffen sein.
Angesichts der Bedeutung der WSV gerade für Niedersachsen bestehen wir darauf, die Reformpläne parlamentarisch zu behandeln. Es kann doch nicht sein, dass kurz vor der Bundestagswahl eine so weitreichende Organisationsreform durch die kalte Küche vollstreckt wird.
Für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur brauchen wir die Stärkung der Binnenwasserstraßen. Das verlangt Investitionen und vor allem Planungssicherheit. Wie soll das funktionieren mit einer Behörde, die über Jahre im Umbruch ist? Ganz zu schweigen von der Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um ihre Arbeitsplätze sorgen. Mit kessen Sprüchen des Staatssekretärs, dass es ja mehr Häuptlinge als Indianer treffen würde, ist es nicht getan. So ist ein von Ferlemann angekündigter Tarifvertrag für die Beschäftigten der WSV in weiter Ferne.“