
Johann Saathoff erläuterte in seiner Rede die wesentlichen Inhalte des SPD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl am 22.9.13, das unter dem Motto steht: Das WIR entscheidet – nicht Eigennutz. Das WIR stehe für eine gerechte, solidarische und freie Gesellschaft.
Saathoff setzte sich für eine stärkere strukturpolitische Förderung Ostfrieslands durch den Bund ein und warb für vorsorgliche Investitionen in Verkehrsprojekte (z.B. Hafen Emden), die Voraussetzung seien für die Ansiedlung von Firmen. Er wies auf gravierende Fehler der jetzigen Bundesregierung hin bei der Organisation der Energiewende. Die Bürgerinnen und Bürger verdienten ein besseres Management und bezahlbare Energiepreise. Zur besseren Umsetzung der Energiewende würde die SPD einen Bundestagsausschuss „Energie“ auf den Weg bringen. Er, Saathoff, würde gern in einem derartigen Ausschuss mitarbeiten.
Der Kern der Argumentation Saathoffs war die Gerechtigkeit: „Wir brauchen Gerechtigkeit bei der Arbeit, das heißt, dass Leiharbeiter und Stammbelegschaften den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit erhalten. Außerdem müssen wir die Leiharbeit im Allgemeinen wieder auf Normalmaß zurückstutzen und Mindestlöhne von 8,50€ einführen“, sagte Saathoff. Fast jeder vierte Beschäftigte in Deutschland arbeite für einen Niedriglohn, betonte SPD Kandidat Johann Saathoff. „ Allein in der Stadt Emden und im Landkreis Aurich sind fast 4.000 Menschen auf einen Nebenjob zum Hauptjob angewiesen, da sie sonst ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können“, machte Saathoff deutlich, dass die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes dringend notwendig sei.
Auch gleiche Chancen für jedes Kind bei der Bildung sind dem Vater von fünf Kindern eine Herzensangelegenheit: „Der Beruf, die Herkunft und das Einkommen der Eltern dürfen nicht länger Maßstab für die Bildungslaufbahn eines jungen Menschen sein. Entscheidend müssen sich vielmehr die Begabungen und der Fleiß des Einzelnen auswirken“, so Saathoff weiter. Außerdem stehe die SPD für eine Neuordnung der Rente mit dem neuen Rentenkonzept der SPD. „Wir als SPD haben ein Konzept für die Zukunft der Rente, das eine abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren vorsieht, die Regierungsparteien hingegen haben kein Konzept“, sagte Saathoff.
Im Bereich der Familienpolitik betonte Saathoff erneut, dass die SPD im Falle ihrer Wahl das vor kurzem eingeführte Betreuungsgeld, das für ein reaktionäres Weltbild stehe, wieder abschaffen wolle. Das hierfür eingesparte Geld wird dringend für Kindertagesstätten und Schulen gebraucht, erläuterte Saathoff. Aufgrund teilweise extremer Mietpreissteigerungen brauche das Land eine Mietpreisregelung bzw. eine Begrenzung der Mieterhöhung bei Neuvermietung.
Zum Thema Vermögensverteilung: „Wenn die reichsten 10% der Bevölkerung über 66% des Kapitals und das allerreichste 1% der Bevölkerung über 35% des Kapitals verfügen, seit feststellen, dass hier etwas aus dem Lot geraten ist“. Deshalb fordern die Sozialdemokraten u.a. eine Umsatzsteuer auf Finanzgeschäfte (Finanztransaktionssteuer), damit auch diese Geschäfte einen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft leisten.
In Rahmen der regen Diskussion wurden weitere Themen angesprochen. Einige Mitglieder warben dafür, die Inhalte des SPD-Wahlprogramms mit einfachen Worten deutlich anzusprechen.