„Direkter Draht zum Bundestag“

Bundestagsabgeordneter Johann Saathoff tauscht sich mit Handwerkskammer über Wirtschafts- und Energiekonzepte aus. Die Zusammenarbeit von Bund und Handwerkskammer für Ostfriesland stand beim Gespräch zwischen dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (Wahlkreis Aurich-Emden), Hauptgeschäftsführer Peter-Ulrich Kromminga und Vizepräsident Jörg Klein auf der Tagesordnung. Saathoff berichtete, dass der hohe Stellenwert des Handwerks im neuen Koalitionsvertrag fest verankert sei.

„Es ist nicht so, dass das Land aus 20 Industrieunternehmen besteht und wenn einer hustet, ganz Deutschland krank ist. Es kommt insbesondere auch auf die kleinen und mittleren Betriebe an“, erklärte der Politiker aus der Krummhörn.

Getreu dem Motto „Handwerk geht euch alle etwas an“ ist es die Aufgabe der Abgeordneten, in ihren Wahlkreisen das Gespräch zu suchen. Saathoff bot Kromminga und Klein den „direkten Draht nach Berlin an, um die Belange an richtiger Stelle vorzutragen“. Für seine Regierungsarbeit in den Ausschüssen „Wirtschaft und Energie“ sowie „Ernährung und Landwirtschaft“ wolle er Förderangebote und Unterstützungsmaßnahmen für den mittelständischen Wirtschaftsbereich in den nächsten Monaten mit den Kammervertretern erarbeiten. „Die Frage ist: Wo steht das Handwerk? Und wo will es hin?“. Jörg Klein betonte als Arbeitnehmervizepräsident, wie wichtig die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns sei. „Die Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können.“ Im Gespräch ging der Bundestagsabgeordnete weiter auf die energiepolitischen Ziele ein. „Die erneuerbaren Energien sind den Kinderschuhen entwachsen. Jetzt gilt es, sie salonfähig zu machen“, so Saathoff und verwies damit auf die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Bis 2050 will die Regierung einen Anteil von 80 Prozent an Ökostrom im Netz erreichen. Damit dies für den Mittelstand und die Bürger auch in Zukunft bezahlbar bleibe, wolle die SPD den Ausbau der On- und Offshorewindkraftanlagen durch festgelegte Ausbaukorridore deckeln. Gleichzeitig gelte es, die Umlagen-Befreiung von energieintensiven Industrieunternehmen zu überarbeiten.

Kammerhauptgeschäftsführer Peter-Ulrich Kromminga sprach die energetische Gebäudesanierung als weiteren wichtigen Baustein in der Energiewende an. „Darin steckt ein Milliarden-Konjunkturpaket für das Handwerk“, erläuterte er. Allerdings sei die steuerliche Förderung von Gebäudesanierungen immer wieder gescheitert. Hierzu nannte Saathoff auch den Grund: „Ein solches Konzept gehe zu Lasten der sozial Schwächeren. Diejenigen, die wenig Steuern zahlen, hätten nur wenig davon, wohingegen die gut Betuchten profitieren würden.“