Ostfriesland bittet im Reichstag zu Tisch

Ostfriesen und Bayern tischten am Mittwoch gemeinsam im Bundestag in Berlin auf und haben bei einem Parlamentarischen Abend auch für die Region Ostfriesland geworben. Der Initiator dieser traditionellen Veranstaltung ist der Norder Schlachtermeister Enno Appelhagen. Das Regionalmarketing Norder Fleisch, der Fleischerverband Bayern und der Club der bekennenden Fleisch- und Wurstesser servierten Deftiges aus ihrer Heimat.

Enno Appelhagen (Regionalmarketing Norder Fleisch),
Michael Rüter (Bevollmächtigter des Landes Niedersachsen beim Bund) Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn (SPD), Johann Saathoff sowie Reiner Alberts (Club der bekennenden Fleisch- und Wurstesser) (v.l.n.r.)

 

„Unser Ziel ist es regionale Produkte zu fördern und dabei den ländlichen Raum in den Focus zu setzen“, sagte Enno Appelhagen. Schirmherrin der Veranstaltung war die Vize-Präsidentin des Deutschen Bundestages, Edelgard Bulmahn. Die Hannoveranerin hat sehr gern die Schirmherrschaft für den Abend übernommen und in ihrer Ansprache von den Hausschlachtungen in ihrem Elternhaus berichtet.

Bei den ehemaligen und neuen Bürgermeistern aus Ostfriesland, Bundestagsabgeordneten sowie Medienvertretern warben Appelhagen (Regionalmarketing Norder Fleisch) und Reiner Alberts (Club der bekennenden Fleisch- und Wurstesser) gemeinsam mit ihren Kollegen aus Bayern unter den rund 200 Gästen für ihr Anliegen und für regionale Produkten. Und natürlich kamen auch die Gespräche nicht zu kurz. Bei Grünkohl mit Pinkel oder bei bayrischen Brotzeitspezialitäten wurde ungezwungen diskutiert.

Der Pewsumer SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff begrüßte die Gäste im Reichstag auf Platt, reichte aber für alle nicht-kundigen Gäste eine Übersetzung nach. Er machte deutlich, dass es ihm eine große Freude sei, den Abend nun selbst als Bundestagsabgeordneter ausrichten zu können, da er schon so oft als Bürgermeister der Gemeinde Krummhörn zu Gast war. „Der Abend ist wie immer eine tolle Werbung für Ostfriesland und mittlerweile eine Institution im Deutschen Bundestag“, stellte Saathoff den Bekanntheitsgrad der Veranstaltung im politischen Berlin heraus. Der stellvertretende SPD-Agrarsprecher hatte auch kurzfristig Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt für den Abend gewinnen können. Schmidt fühlte sich bei dieser bayerisch-niedersächsischen Kooperation sichtlich wohl und nahm die Krawatte des Clubs der bekennenden Wurst- und Fleischesser gern entgegen. Er ließ es sich auch nicht nehmen, in einem Grußwort die fleischverarbeitenden Handwerksbetriebe in Deutschland und die Organisatoren des Abends für ihre hervorragende Arbeit zu loben.

Enno Appelhagen und Reiner Alberts zogen am Ende der Veranstaltung ein positives Fazit: „Im vergangenen Jahr haben die lang andauernden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und der SPD uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Damals war unsere Veranstaltung ausgefallen. Aber in diesem Jahr haben wir uns umso deutlicher in Berlin Gehör verschaffen können“, meinten sie.