

Johann Saathoff, Erich Hinrichs, Hartwig Frühling, Karl Hedden
Intensiv wurde über die aktuellen Milchpreise gesprochen und die
unterschiedlichen Lösungsansätze diskutiert, die derzeit bundesweit im
Gespräch sind. So machte Saathoff deutlich, dass er sich um die Milchwirtschaft sorge und man nicht nur auf den Export setzen könne. Es seien vielfältige Lösungen möglich, deren Für und Wider sorgfältig abgewogen werden müssten.
LHV-Präsident Erich Hinrichs vertrat indes die Meinung des Landvolkes und
betonte, dass das aktuelle Überangebot am Markt nichts mit dem Wegfall der
Milchquote zu tun habe und eine Teilhabe an den internationalen Märkten auch in Zukunft richtungsweisend sein werde. Eine Rückkehr zu einer
Mengenregulierung gleich welcher Art halte der LHV für nicht zielführend. Das
Ende März ausgelaufene Milchquotensystem habe in der Vergangenheit auch
keine niedrigen Preise verhindern können. Geschäftsführer Karl Hedden
erinnerte daran, wie problematisch 1984 die Quoteneinführung gewesen sei und daran, dass es trotz vorhandener Milchquote und des damit einhergehenden Versuchs der Mengenbeschränkung einen starken Strukturwandel gegeben habe.Betriebsaufgaben in der Landwirtschaft hätten vielfältige Ursachen.
Der Fokus auf regionale Vermarktung und das Setzen auf Weidemilch sind laut den Gesprächsteilnehmern zwar für einige wenige Betriebe eine Möglichkeit, die Wertschöpfung zu verbessern, könnten aber erkennbar für die Masse der Milcherzeugerbetriebe in Ostfriesland lange nicht ausreichend sein.
Saathoff und die Vertreter des LHV waren sich einig, dass es aktuell darum
gehen müsse, die Liquidität der Milchbauern aber auch der Schweine haltenden Betriebe durch geeignete Maßnahmen zu sichern. Dazu gehöre neben der Gewährung von zinsvergünstigten Darlehn auch die vorzeitige Auszahlung der diesjährigen Agrarförderung.
Diskutiert wurde auch der aktuelle Sachstand zur Novellierung der
Düngeverordnung. Hier konnte der Bundestagsabgeordnete, der für die SPD im Agrarausschuss des Bundestags mitarbeitet, berichten, dass es in einigen
Punkten des Entwurfs mittlerweile die von der Landwirtschaft geforderten
Nachbesserungen gebe. Vom LHV wurde in diesem Zusammenhang noch
einmal die Forderung unterstrichen, die sommerliche Weidehaltung durch eine
Stärkung der Grünlandstandorte zu sichern. Für die Zukunft wurden weitere Gespräche vereinbart.