Saathoff und Heymann im Gespräch mi den Landfrauen

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Holger Heymann (SPD) traf sich der Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff zu einem Gespräch mit Vertreterinnen der Kreislandfrauenverbände Wittmund, Aurich und Norden-Emden. Die Kreisvorsitzenden Christine Säfken (Kreisverband Aurich), Luise Oldewurtel (Kreisverband Norden und Emden) und Hermanda Harms (Kreisverband Wittmund und Mitglied im Beirat des SVLSG) nutzten im Wittmunder Abgeordnetenbüro die Gelegenheit, um mit den Politikern einige für sie wichtige

Foto (v.l.n.r.): Holger Heymann (MdL), Johann Saathoff (MdB), Luise Oldewurtel Landfrauen KV Norden und Emden), Christine Säfken (KV Aurich) und Hermanda Harms (KV Wittmung)

Die landwirtschaftliche Sozialversicherung versichert innerhalb der Bundesrepublik Deutschland alle selbstständig Tätigen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie dem Gartenbau. Neben den Hauptversicherten sind, ähnlich wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung, auch deren Familienangehörige wie zum Beispiel Ehegatten und Kinder kostenlos mitversichert.Die Bundesmittel zur Beitragsstabilität müssen beibehalten werden. Es wäre fatal, wenn es im Bereich der Sozialversicherung zu weiteren Beschneidungen käme, gaben die Landfrauen zu bedenken. Saathoff wies in dem Gespräch noch einmal auf die Geschichte der landwirtschaftlichen Sozialversicherung hin. Hauptgründe für die Entstehung waren: Deutschland braucht die Landwirtschaft, der Beruf des Landwirts soll attraktiv sein und die Landwirtschaft in familiengeführten Betrieben soll wettbewerbsfähig sein. Saathoff machte in dem Gespräch deutlich, dass allein die Mittel im Bundeshaushalt für die landwirtschaftliche Sozialversicherung 3,7 Milliarden Euro bei einem Haushaltsvolumen von 5,5 Milliarden Euro im Einzelplan 10 Ernährung und Landwirtschaft betragen.

Des Weiteren wurde über die Neugestaltung der sogenannten Hofabgabe in der Alterssicherung der Landwirte diskutiert. Politisch war und ist die Hofabgabeklausel seit Jahren umstritten. Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien jedoch darauf geeinigt, die Reform der Hofabgabeklausel neu zu gestalten, weil das, den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts entstammende Regelwerk, den gegenwärtigen Bedingungen der Landwirte nicht mehr gerecht wird. Vor allem in strukturschwachen Regionen hatte sich die bisherige Praxis für die Betroffenen oftmals als nachteilig erwiesen. „Mit der geforderten Neuregelung wird die Hofabgabeklausel an die Lebensrealität der Landwirtinnen und Landwirte angepasst“, sagte Saathoff. Die Landfrauen waren sich einig, dass die Hofabgabeklausel erhalten bleiben soll, da sie eine wichtige agrarstrukturelle Wirkung erfüllt, jedoch an veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen angepasst werden muss, um die Bäuerinnen und Bauern zu stärken. Durch die Hofabgabeklausel werde erreicht, dass die Nachfolgegeneration zeitnah in betriebliche Verantwortung komme.

Ein weiteres Thema war die aktuelle Entwicklung in der Landwirtschaft. Die derzeitige Marktlage ist ernüchternd, das Russland-Embargo und eine nachlassende Nachfrage der Chinesen sorgen unter anderem für ein Milch-Überangebot. Saathoff machte deutlich, dass man nicht nur auf den Export setzen könne. „Es gibt leider nicht nur eine Lösung; vielmehr ist ein Maßnahmenbündel notwendig“, betonte der Bundestagsabgeordnete.

Die Abgeordneten Saathoff und Heymann versprachen, auch weiterhin mit den Landfrauen im Dialog zu bleiben. „Seit meiner Amtszeit habe ich erlebt, wie kreativ und ideenreich die Landfrauen vor Ort sind“, lobte Heymann den Einsatz der Landfrauen.