MdB Saathoff traf Kurden:

"Ich werde mit dem Außenminister sprechen" Leer - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff (Pewsum) hat Vertretern des Vereins "Hevalti" bei einem Treffen in Leer versprochen, über die Situation der Kurden in Syrien mit dem neuen Außenminister zu sprechen und die Sichtweise der in Ostfriesland lebenden Kurden darzulegen. Nach dem derzeitigen Stand wird er das Gespräch also mit Martin Schulz suchen. "Wir werden das Kurden-Problem so schnell nicht lösen können, aber wir müssen im Gespräch bleiben", sagte Saathoff.

Vertreter des Vereins der ostfriesischen Kurden "Hevalti" im Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff. Man traf sich in dem Büro der Leeraner SPD-Geschäftsstelle, das die Kurden am 24. Januar friedlich besetzt hatten

Saathoff hatte die Vertreter des Vereins „Hevalti – Verein der Freunde der Kurden in Ostfriesland“ eingeladen, nachdem eine Gruppe Kurden die Geschäftsstelle der SPD in Leer besetzt hatte und ein Gespräch mit dem noch amtierenden Außenminister Sigmar Gabriel gefordert hatte. Die Kurden wollten damit gegen die türkische Offensive gegen Kurden im Nordwesten Syriens protestieren, forderten eine sofortige Waffenruhe und eine Einstellung der Waffenlieferungen an die Türkei. Die SPD hatte den Kurden daraufhin ein Gespräch mit Johann Saathoff angeboten. Er betreut derzeit den Landkreis Leer für die SPD.

Saathoff stellte klar: „Wenn die Kurden Sorgen oder Kritik haben, ist die SPD immer ein  Ansprechpartner. Aber das funktioniert nicht mit einer Besetzung des Parteibüros der SPD.“ Das sahen die Vertreter von Hevalti im Gespräch ein.

Erdal Etdöger als Vorsitzender von Hevalti wünschte sich mehr Druck von der Bundesregierung, um den Krieg der Türken gegen die Kurden in Syrien zu beenden. „Wir wollen ein Ende der Gewalt“, sagte er. „Das wollen wir auch​“, sagte Saathoff, „aber wenn wir den Draht zu den Türken verlieren, erreichen wir auch im Sinne der Kurden gar nichts.“

Der SPD-Politiker wünscht sich, dass die Kurden ihre Konflikte untereinander in der Türkei, in Syrien, im Iran und im Irak  beenden. „Denn wenn die Kurden mit einer Stimme sprechen, können wir uns besser für die berechtigten Interessen der Kurden einsetzen“, sagte Saathoff. Dem stimmten die Vertreter von „Hevalti“ zu.  Saathoff und „Hevalti“ wollen weiter im Gespräch bleiben und sich über aktuelle Entwicklungen austauschen.​