Alternative zur Schließung: „Keine Schließung“

Es gibt eine Alternative zur Schließung de Standorts Emden von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) - nämlich keine Schließung. Das ist die wichtigste Aussage eines Alternativkonzeptes, das die IG Metall und der TKMS-Betriebsrat jetzt vorgelegt haben. An der Präsentation nahmen unter anderem der SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff, der SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Arends, der Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann und der Erste Stadtrat Horst Jahnke teil.

Aus dem Gutachten geht hervor, dass der Standort gute Perspektiven hat, wenn man das Know-How erhält, damit für künftige Aufträge im Überwasserschiffbau gerüstet ist und außerdem neue Potenziale zum Beispiel für den Spezial- und Sonderschiffbau und die Reparatur von U-Booten erschließt.Das Gutachten kommt zudem zum Ergebnis, dass eine „strategisch bedingte“ Schließung des Standorts keine Probleme löst, sondern sie im Gegenteil noch verschärft. Die jährlichen Einsparungen stünden nich im Verhältnis zu den Kosten für die Schließung, die Gefahr von großen Verlusten der Schlüsselkompetenzen sei groß, eine Modernisierung von TKMS sei dringend nötig, das habe aber nichts mit dem Standort Emden zum tun. Außerdem befürchtet man, dass hinter der Schließung des Standorts Emden doch nur ein „versteckter Personalabbau“ steckt. Nach Ansicht der IG Metall und des Betriebsrats benötigt der Konzern TKMS eine langfristige Perspektive. Die steigenden Verteidigungsetats, die Neuaufstellung der europäischen Verteidigungspolitik und neue Kooperationen auf nationaler Ebene seien nur einige Entwicklungen, die zu einer neuen Rolle von TKMS im nationalen und internationalen Schiffbaus führen können.Die Gutachter erwarten, dass das Unternehmen das von der IG Metall und dem Betriebsrat vorgelegte Konzept prüft und zu weiteren Gesprächen bereitsteht. Gemeinsam mit der IG Metall und dem Betriebsrat forderten Saathoff, Arends, Bornemann und Jahnke das Unternehmen dazu auf, die Entscheidung zur Schließung des Standorts Emden zurückzunehmen, den Standort nicht nur zu erhalten, sondern sogar auszubauen.​