Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat gestern einen entsprechenden Beschluss gefasst. Der Gulfhof Rieken ist eines von mehreren Denkmalschutz-Projekten aus Ostfriesland, die nun endlich starten können.
Das Gulfgerüst des Gebäudes datiert auf das Jahr 1568 und ist damit das älteste Gulfgerüst überhaupt. Gulfkonstruktionen sind in den Küstenräumen Deutschlands, der Niederlande und Dänemarks verbreitet. Die typische Wohn- und Wirtschaftsstruktur des ostfriesischen Gulfhauses sind sehr gut erhalten. Auch die regionaltypische Dacheindeckung mit einer abgewalmten Reetdachhaube soll erneuert werden.
Saathoff: „Ich freue mich sehr, dass die Sanierung des Gulfhofes mit seinem besonderen Denkmalwert nun durchgeführt werden kann. Die Instandsetzung der aus Eiche gefertigten Grundkonstruktion und die geplante Wiederherstellung des regionaltypischen Erscheinungsbildes leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer ostfriesischen Kultur.“
Vor dem Hintergrund, dass der Gulfhof Rieken heute in Privatbesitz ist, betont die FDP-Haushaltspolitikerin Ulla Ihnen: „Es ist eine besondere große Herausforderung für Privatleute, dieses historische Denkmal zu erhalten. Daher freue ich mich sehr, dass unsere gemeinsamen Bemühungen um Mittel aus dem Denkmalschutzprogramm für das historische Gulfgerüst so erfolgreich waren. Ein Verfall würde einen unersetzlichen Verlust bedeuten.“
An der ostfriesischen Gulfhauskonstruktion wird deutlich, wie die enormen physischen und materiellen Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges die Bautätigkeit erheblich eingeschränkt, wenn nicht sogar vollständig unterbrochen haben. „Damit kann die Gulfscheune Rieken als ein wichtiges Bindeglied in der Entwicklung der Hausform vor und während des dreißigjährigen Krieges angesehen werden“, hält Ulla Ihnen fest.