Im direkten Austausch mit Vertretern von neun deutschen Werften und deren Betriebsratsvorsitzenden wurden aktuelle Herausforderungen der Schiffbauindustrie und die notwendigen Schritte für den Erhalt der Standorte und insbesondere der Arbeitsplätze in den Werften diskutiert. Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt die Branche vor gewaltige Herausforderungen. Den Grundstein für die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen hat die Bundesregierung bereits im Konjunkturprogramm gelegt. Darin wurde unter anderem vereinbart, dass die Förderinstrumente mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 1 Mrd. Euro ausgestattet werden.
„Unser Ziel ist es die guten Arbeitsplätze in den Werften entlang der gesamten deutschen Küste zu sichern. Die Möglichkeiten des Bundes wollen wir dazu bestmöglich nutzen. Gerade die öffentliche Beschaffung kann dabei als eine Art Stabilitätsanker fungieren. Daher werden wir weiter an der Optimierung der Vergabeverfahren arbeiten. Der direkte Dialog ist für uns Parlamentarier enorm wichtig, um ein Gefühl für die Problemlagen vor Ort zu bekommen“, kommentiert Johann Saathoff die Veranstaltung.
Neben den Werftenvertretern nahmen auch zahlreiche Vertreter der IG Metall Küste an der Veranstaltung teil.
„Durch Corona sind einige Werften in massive Schwierigkeiten geraten. In den nächsten Wochen und Monaten geht es darum, Arbeitsplätze und Standorte zu sichern. Für uns heißt das: Kurzarbeit mit Qualifizierungen statt Entlassungen sowie Festanstellungen statt Leiharbeit und Werkverträge. Klar muss auch sein: Wer Förderung vom Staat bekommt, darf nicht entlassen und muss sich an Mitbestimmung und Tarife halten. Der Bund ist bei der Finanzierung gefordert und muss die Werften bei den Bürgschaftsprogrammen stärker berücksichtigen.
Mit vorgezogenen und zusätzlichen Aufträgen sollte der Bund außerdem schnell und ohne komplizierte Vergabeverfahren für zusätzliche Arbeit auf den Werften sorgen. Auch die Zukunft des Marineschiffbaus muss endlich angegangen werden. Bislang verweigert sich die Bundesregierung einem Strategiedialog dazu“, ergänzt der Bezirksleiter der IG Metall Küste Daniel Friedrich.

