Um die Herausforderung der Palliativ-Versorgung auf dem Lande ging es bei einer Veranstaltung, zu der das Palliative Care Team Aurich/Ostfriesland den SPD-Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff eingeladen hatte.Saathoff hatte dabei die Gelegenheit, sich zum Thema „Politische Relevanz der Versorgung am Lebensende“ zu äußern. Dabei ging es vor allem um die Suizidbeihilfe und das umstrittene Gesetz von 2015, das das Bundesverfassungsgericht 2020 als nicht verfassungskonform bezeichnet hatte.
Zu recht, wie Saathoffmeinte. Daher habe er sich schon damals dagegen ausgesprochen. „Dass der Tod zum Leben gehört, lernt man nicht in der Schule, sondern im Leben. Das weiß ich aus eigener Erfahrung in meiner Familie nur allzu gut“, sagte der SPD-Politiker. Das Beenden des eigenen Lebens, wenn es als nicht mehr lebenswert erachtet wird, gehöre zur freien Entfaltung der Persönlichkeit. Ärzte müssten die Möglichkeit haben, schwer belastete Patienten auf diesem Weg aktiv zu begleiten. Saathoff: „Wir müssen aber für alle Beteiligten gute Rahmenbedingungen schaffen.“
Der Austausch mit 25 Studierenden, die eine Exkursion nah Ostfriesland machten, war sehr intensiv. Dabei ging es auch darum, ob die palliative Versorgung ausreichend ist. Saathoff: „In der Tat ist nicht erst seit der Pandemie klar, dass sich die Arbeitsbedingungen in Medizin und Pflege erheblich verbessern müssen, wenn man der Betreuung der Menschen gerecht werden will. Das ist ganz klar eine Aufgabe der Politik.“
Saathoff hat bei der Veranstaltung für Ärztinnen und Ärzte auf dem Land geworben. „Sie kennen ihre Patientinnen und Patienten. Man vertraut sich gegenseitig. Ich hoffe, dass auch die eine oder der andere anwesende Studierende sich für eine Tätigkeit auf dem Land entscheidet—am besten natürlich bei uns in Ostfriesland“, meinte Saathoff bei der Veranstaltung.