1967 in Emden geboren und aufgewachsen, bin ich ein echter „Ostfriesen-Jung“. Nach meinem Abitur am Johannes-Althusius-Gymnasium Emden im Jahr 1987 absolvierte ich ein duales Studium zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) bei der damaligen Bezirksregierung Lüneburg. Nach Abschluss des Studiums war ich drei Jahre als Regierungsinspektor bei der Bezirksregierung Weser-Ems und anschließend bis zum Jahr 2003 in der Verwaltung der Hochschule Emden/Leer tätig, zuletzt als Regierungsoberamtsrat.
Mein Weg in die Politik:
Als Kind eines Hafenarbeiters und einer Netzstrickerin bin ich bereits früh sozialdemokratisch sozialisiert worden – man kann also sagen, dass mir die Werte der Sozialdemokratie quasi in die Wiege gelegt worden sind. Denn meine Eltern waren beide Sozialdemokraten sowie Gewerkschaftsmitglieder und von klein auf haben sie mir beigebracht, dass es im Leben vor allem auf Solidarität ankommt. Ich musste später also gar nicht erst darüber nachdenken, welche Partei denn für mich die richtige ist.
Ich habe schon früh angefangen, mich politisch zu engagieren. Zuerst bei den Falken, wo wir uns wöchentlich zur gemeinsamen politischen Arbeit getroffen haben. Diese war damals schon sehr pazifistisch geprägt, denn uns haben damals vor allem Themen wie Abrüstung oder der NATO-Doppelbeschluss beschäftigt – Themen, die heute wieder aktueller denn je sind.
Später wurde ich dann Mitglied bei den Jusos und in der SPD, wo ich mich viele Jahre ehrenamtlich auf kommunaler Ebene engagiert habe.
Nach einigen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kommunalpolitik ergab sich für mich plötzlich die Chance, Bürgermeisterkandidat der SPD für die Gemeinde Krummhörn zu werden. Meine langjährige Erfahrung sowohl in der Verwaltung als auch in der Kommunalpolitik waren gute Voraussetzungen für dieses Amt und 2003 wurde ich dann auch zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Krummhörn gewählt.

Meine Arbeit im Deutschen Bundestag:
Nach mehreren Jahren im Amt als Bürgermeister, im Jahr 2012, ergab sich durch Zufall erneut eine Chance: mein ehemaliger Schulkollege Garrelt Duin, der Bundestagsabgeordneter für unseren Wahlkreis war, wurde Minister in Nordrhein-Westfalen. Für die folgende Bundestagswahl stellte mich die SPD im Wahlkreis Aurich-Emden als ihren Kandidaten auf und seit 2013 darf ich den Wahlkreis nun als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag vertreten.
In den beiden Legislaturperioden bis zur Wahl 2021 war ich vor allem Energie- und Wirtschaftspolitiker – eine spannende Zeit, auf die ich gerne zurückblicke. Zudem war ich eine zeitlang Mitglied im Landwirtschaftsausschuss und da ich der beinahe der einzige in der Fraktion war, der Schellfisch sicher vom Kabeljau unterscheiden konnte, war meine Zuständigkeit vor allem die Fischereipolitik. Im August 2020 kam dann eine neue herausfordernde Aufgabe auf mich zu: Ich wurde zum „Russlandbeauftragten“ der Bundesregierung ernannt und war damit zuständig dafür, die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland sowie den Ländern Zentralasiens zu koordinieren. Das war keine einfache Aufgabe, denn schon zum damaligen Zeitpunkt waren diese diplomatischen Beziehungen seitens Russlands immer weniger gewollt, sodass die Zusammenarbeit zunehmend erschwert wurde.
Nach der gewonnenen Bundestagswahl 2021 wurde mir dann angeboten, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat zu werden. Ich habe mich darüber sehr gefreut, denn dies bedeutete für mich als gelernter Verwaltungswirt auch ein Stück weit, zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Seit Dezember 2021 führe ich diese Tätigkeit nun neben meinem Bundestagsmandat aus. Im Innenministerium bin ich für verschiedene Bereiche zuständig, unter anderem für das Dienstrecht im öffentlichen Bereich, die Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung, aber auch die Themen Cybersecurity, Krisenmanagement und Katastrophenschutz. Die Aufgaben als Parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium sind für mich sehr spannende und gleichzeitig verantwortungsvolle Tätigkeiten, die mir viel Freude bereiten und die ich mit großer Gewissenhaftigkeit ausübe.

Was mir wichtig ist:
An meine Zeit als Bürgermeister denke ich heute noch gerne zurück, denn sie hat mich in meinem politischen Werdegang maßgeblich geprägt und mir früh gezeigt, welche Eigenschaft ich mir als Politiker unbedingt beibehalten möchte: nämlich Bürgernähe. Mir war es damals und mir ist es auch heute noch immer genauso wichtig, mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu sein, ihnen zuzuhören, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und mich für ihre Belange einzusetzen. So wie ich damals die Menschen zur „Tass Tee mit Börgmester“ eingeladen habe, führe ich dies als Abgeordneter fort, indem ich Menschen, die mit mir sprechen möchten, zur „Tass Tee mit MdB“ einlade. Ich möchte wissen was die Menschen in meinem Wahlkreis bewegt – das ist mein Anspruch und mein innerer Antrieb zugleich.
Als Ostfriese liegt mir ostfriesische Kultur sehr am Herzen. Das erkennt man vor allem daran, dass ich immer einen kleinen Anstecker mit dem Pilsumer Leuchtturm drauf an meinem Jacket trage. Der Pilsumer Leuchtturm ist mein liebstes ostfriesisches Wahrzeichen und der Anstecker begleitet mich nun schon seit über zwei Jahrzehnten zu all meinen Terminen. Zur ostfriesischen Kultur gehört natürlich auch die Tasse Tee und ganz wichtig – die plattdeutsche Sprache. Plattdeutsch ist meine Muttersprache und die Sprache, mit der ich mich mit vielen Menschen in Ostfriesland ausschließlich verständige. Sogenannte „Minderheitensprachen“ machen die Vielfalt der deutschen Sprache aus, sie verbinden die Menschen in der Region und darüber hinaus miteinander. Daher ist es mir besonders wichtig, diese Vielfalt auch in den Bundestag hineinzutragen und mich dafür stark zu machen, dass das Plattdeutsche erhalten bleibt. Ganz getreu dem Motto: Düütschland word neit armer dör mehr as een Spraak, Düütschland word rieker.
Persönlich:
Ich bin verheiratet und habe mit fünf Kindern eine große Familie, mit der ich gerne viel Zeit verbringe. Wenn es die Zeit zulässt mache ich mit meiner Frau Sonja gerne lange Spaziergänge durch die Krummhörn, mache Touren mit meinem Motorrad oder schaue Fußball, denn mein Herz schlägt als Norddeutscher schließlich grün-weiß.